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2021 Micro Influencer werden: Wie geht das?

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Veröffentlicht am 25.02.2021

Wusstest Du, dass Du keine 100.000 oder mehr Follower brauchst, um auf Instagram als Influencer zu gelten? Die sogenannten Micro Influencer sind nicht nur die kleinen Geschwister der großen Influencer, sie haben tatsächlich echten Einfluss und werden gerne für Kooperationen gebucht. Das heißt, Du kannst schon mit wenigen Followern Produkte oder kleine Geldbeträge verdienen. Hier erfährst Du alles über die Micro Influencer.

Die Geschichte der Influencer auf Instagram

Influencer gibt es nicht erst seitdem es Instagram gibt. Denn influence bedeutet Einfluss. Somit sind Influencer die Personen, die auf eine Gruppe eine Wirkung ausüben, die zu Handlungen führen kann. Politiker, Popstars oder auch der coolste Typ der Schule sind also theoretisch Influencer.

Doch den Begriff nutzen wir selbstverständlich vor allem für ein neueres Phänomen: Menschen, die durch die sozialen Medien erst ihren großen Einfluss gewonnen haben. Dass wir dabei von Influencern sprechen (circa seit Anfang der 2000er), ist vor allem der Marketing-Industrie zu verdanken.

Denn diese definiert Influencer als Personen, die durch ihre starke Präsenz in den sozialen Medien, Produkte und Dienstleistungen bewerben können. Damit bilden sie eine Alternative zur klassischen Werbung , wo eine allgemeine Anzeige geschaltet wird (Fernsehen, Radio, Print), bei der die Kunden der Marke vertrauen müssen. Mit Werbefiguren (Popstars, Fußballer, Schauspieler) wurde schon lange versucht, stattdessen das Vertrauen zu einer Person zu nutzen. Durch die sozialen Medien wurde es schließlich möglich, dass praktisch jeder Einfluss entwickeln konnte – dafür brauchte es keine vorherige Karriere. Das Zeitalter der Influencer brach an.

Wer gilt als Micro Influencer?

Es gibt keine feste Definition dafür, wer als Micro Influencer gilt und wer nicht. Das liegt daran, dass der Begriff nicht geschützt ist und es tatsächlich auch starke Branchenunterschiede gibt. 10.000 Follower für einen allgemeinen Fitness Account sind für Marketing-Fragen weniger wichtig als ein Account mit 5.000 Followern , der als Food-Blog für eine spezielle Stadt fungiert. Wer mit seinem Account ein Trendthema bedient (2020 zum Beispiel: COVID-Masken selber basteln), braucht weniger Fans als jemand, der in einer umkämpften Branche wie Kochen oder Diäten unterwegs ist.

Außerdem bedeutet das stärkere Wachstum der Nutzerzahlen auf Instagram auch, dass vor fünf Jahren noch jemand mit 1.000 Followern als Micro Influencer gelten konnte, der damit heute eher nicht so große Sprünge machen kann. Es gibt einfach zu viele Accounts mit tausenden Followern.

Die meiste Fachliteratur zum Thema spricht bei Micro Influencern von 10.000 bis 100.000 Followern (1.000 bis 10.000 sind Nano Influencer). Letztlich geht es jedoch auch weniger darum, wie viele Menschen folgen und mehr darum, wie viele Menschen interagieren – denn das ist der große Vorteil von Micro Influencern!

Warum sind Micro Influencer interessant?

Du kennst sicherlich Listen mit den fünf, zehn oder zwanzig followerstärksten Accounts ( Cristiano Ronaldo hat über 250 Millionen Fans auf Instagram ) oder folgst selbst Personen, die so viele Follower haben, dass Du nicht das Gefühl hast, sonderlich wichtig zu sein.

Für Kooperationsanfragen hat das zwei Nachteile: Erstens sind die Preise für einen gesponsorten Post so unglaublich hoch, dass kleine oder mittlere Unternehmen sich das niemals leisten könnten. Zweitens werden ja Produkte oder Dienstleistungen angeboten, die eine bestimmte Zielgruppe haben – allerdings ist bei über 1 Millionen Followern irgendwann schon nicht mehr deutlich, wer genau sich eigentlich angesprochen fühlen wird. Daher ist die Interaktionsrate großer Accounts meist sehr viel geringer als die von kleinen Profilen.

Ein Nischenaccount zum Thema Ausflugsziele in Berlin ist somit für einen Club oder einen Partyservice genau das Richtige. Statt blind zu hoffen, dass ein Berliner Influencer die Partyszene anspricht, während er gleichzeitig Fashion, Rezepte und Fitness bedient, wählen viele Marketing-Experten daher den spezifischen Weg.

Somit ist der größte Vorteil von Micro Influencern im Vergleich zu den großen Namen, dass sie eine viel höhere Bindung zu ihren Followern haben. Sie wissen nicht nur, wer ihnen folgt, sie haben auch recht einfach die Möglichkeit, mit besagten Followern im Austausch zu bleiben. Ariana Grande, Lionel Messi oder Barack Obama machen sich doch nicht die Mühe, in den Kommentaren zu diskutieren oder auf jede persönliche Nachricht zu antworten. Micro Influencer können das allerdings und bleiben dadurch nahbar und bauen ein Vertrauensverhältnis auf.

Die Glaubwürdigkeit von Top-Influencern ist nun mal nicht auf dem gleichen Niveau wie von jemandem, der das gleiche Hobby teilt, in der gleichen Stadt wohnt oder mit dem Du noch persönlich schreiben kannst. Das machen sich Unternehmen zu Nutze und sprechen ganz genau diejenigen an, die als Experte mit hoher Glaubwürdigkeit gelten. Denn wenn diese Person etwas empfiehlt, gehen die Follower davon aus, dass sie nicht einfach nur Ziel einer Werbekampagne wurden. Sie vertrauen der Person und sind eher bereit, Geld auszugeben.

Letztlich ist es natürlich auch so, dass Micro Influencer häufig nicht wissen, dass sie mit ein paar tausend Followern schon interessant sind. Umso dankbarer sind sie dann, wenn ein (passendes) Unternehmen auf sie zukommt. Alles in allem ist Influencer Marketing mittlerweile so überwältigend wichtig in der Werbebranche , dass es umso schöner ist, wenn Kooperationen sich doch noch persönlich anfühlen.

Wie kannst Du Micro Influencer werden? 

Vielleicht möchtest Du ja selbst Micro Influencer werden oder Du interessierst Dich einfach nur dafür, was hinter den Kulissen von Instagram passiert. Auf jeden Fall kannst Du Dir die folgenden fünf Tipps anschauen, die Dir verraten, was jemand tun kann, um zu einem interessanten Micro Influencer zu werden.

Tipp 1 für Micro Influencer: Nische ausarbeiten

Micro Influencer brauchen eine Nische, um für Kooperationen und Follower wirklich interessant zu sein. Wer mal ein Foto von sich am Strand, dann beim Yoga und noch mal beim Fußballspiel postet, der bekommt vielleicht mehr Follower, aber niemand weiß genau, wofür das Profil steht. Somit kann jemand die entsprechende Followerzahl und Reichweite haben, ohne wirklich Influencer zu sein, weil derjenige nun mal nicht als Experte oder Vertrauensperson gilt.

Du solltest Dir daher genau überlegen, worum es in Deinem Profil gehen soll. Das kann natürlich auch eine Kombination aus Interessen sein: Bist Du fashionbegeistert und liebst Fußball? Du könntest Trikots der Bundesligaspieler analysieren oder bewerten, wie sich Fußballer außerhalb des Stadions kleiden. Oder Du liebst Pflanzen und Gärten und wohnst in einer Großstadt – stelle mit Deinem Account vor, wo in der Stadt sich tolle Grünflächen finden lassen und gleichzeitig, wo Menschen am ehesten die richtigen Produkte für die Pflanzen- und Gartenpflege finden. Du kannst so kreativ sein, wie Du möchtest, doch es wird Dir helfen, wenn Du weißt, wen Du erreichen möchtest .

Tipp 2 für Micro Influencer: Verwende keine Black Hat Techniken

Black Hat Techniques sind immer problematisch, doch für Micro Influencer sind sie tatsächlich pures Gift. Falls Du noch nicht weißt, was dahintersteckt: Black Hat Techniken (beziehungsweise Taktiken) beschreiben Abkürzungen auf dem Weg zu mehr Reichweite. Dabei werden zum Beispiel Follower gekauft oder Kommentare von Bots veröffentlicht.

Nicht nur, dass damit riskiert wird, dass der Account komplett gesperrt wird, Du würdest auch genau das Gegenteil von dem erreichen, was Du als Ziel hast: Ein Vertrauensverhältnis zu den Menschen aufzubauen, die Dir folgen.

Tipp 3 für Micro Influencer: Schaffe eine enge Bindung zu Deinen Followern

Glaubwürdigkeit ist unglaublich wichtig für Dich. Diese bekommst Du nun mal nicht, wenn Du Dir nicht die Mühe machst, mit den Menschen in Kontakt zu bleiben, die in Deiner Nische zu finden sind. Nachfragen zu Rezepten, Fitness-Übungen oder Sehenswürdigkeiten beantworten nur die wenigsten großen Namen noch.

Mache es anders und zeige Deinen Fans, dass Du immer ein offenes Ohr hast . Noch besser wäre es, wenn Du regelmäßig den vollen Umfang an Funktionen der App nutzt – Livestreams (oder seit neuestem auch Live Groups ) sind ein guter Weg, um Dich vorzustellen und nahbar zu bleiben.

Tipp 4 für Micro Influencer: Regelmäßig posten und interagieren

Der Standard-Tipp für alle, die Follower gewinnen wollen, ist und bleibt: Regelmäßigkeit . Wenn Du nur alle paar Tage mal die App öffnest und hier und da mal ein Foto potest, dann ist das zwar völlig in Ordnung, allerdings kannst Du dann nicht erwarten, dass potentielle Follower Dich von alleine finden.

Die Aufmerksamkeitsspanne auf Instagram ist sehr, sehr kurz. Wenn Du es nicht schaffst, dass sich die Menschen an Dich erinnern, dann werden sie andere Profile finden, die verfügbarer sind. Ob Du sieben Tage die Woche oder nur dreimal die Woche postest, ist gar nicht so unglaublich wichtig – wichtig ist, dass Du verlässlich bist und Deine Fans wissen, was sie erwartet.

Tipp 5 für Micro Influencer: Kooperationen mit anderen Accounts

Wenn Du Dich als Experte und Vertrauensperson in Deiner Nische etablieren möchtest, darfst Du nicht nur Dein eigenes Ding machen. Influencer mit 500.000 und mehr Followern können sich vielleicht erlauben, nur zu posten, was sie wollen oder gar nicht mit anderen zu kommunizieren, aber das ist ja nicht das Ziel von Micro Influencern.

Daher solltest Du nicht nur mit Deinen Followern interagieren, sondern mit anderen Personen, die ähnliche Profile betreiben wie Du. Damit zeigst Du Dich nicht nur weiteren Menschen, die Dir folgen können, Du lernst mit hoher Wahrscheinlichkeit noch etwas über Dein Hobby oder Deine Leidenschaft. Und Du lernst neue Leute mit ähnlichen Interessen kennen. Schrecke also nicht davor zurück, jemandem zu schreiben, der aus Deiner Region kommt oder genau die gleichen Dinge liebt wie Du. Vielleicht könnt Ihr gemeinsam ein paar Bilder und Videos erstellen oder per Livestream über Eure Nische sprechen. So oder so zeigst Du damit, dass Dein Account bereit ist für mehr!